Weiterbildung
#KPWB
Historische Definition
Aus dem kleinen politischen Wörterbuch von 1983
Bestandteil des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems in der DDR; Vermittlung und Erwerb neuen Wissens, Herausbildung neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten nach Abschluß einer Ausbildungsstufe (allgemeinbildende Schule, Facharbeiterausbildung, Fachschulbildung, Hochschulbildung) entsprechend den Erfordernissen des Perspektivplans, der wissenschaftlichen Durchdringung der Produktionsprozesse und der wissenschaftlichen Leitung von Staat und Wirtschaft. Die W. ist ein wichtiger Faktor innerhalb der gesellschaftlichen Prozesse; sie dient der Entwicklung allseitig gebildeter sozialistischer Persönlichkeiten, die ein hohes kulturelles Niveau und eine hohe berufliche Disponibilität besitzen und imstande sind, umfassend an der bewußten Gestaltung der gesellschaftlichen Entwicklung teilzunehmen und die wissenschaftlich-technische Revolution zu meistern. Die W. als einheitliches staatliches System umfaßt sowohl alle Formen der Allgemeinbildung, einschließlich der Verbreitung der wissenschaftlichen Weltanschauung des Marxismus-Leninismus, als auch alle Stufen der Spezialausbildung. Sie hat die Aufgabe, allen Werktätigen das notwendige Wissen für die wachsenden Aufgaben bei der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus zu vermitteln. Die W. besonders der weiblichen Fachkräfte ist eine vorrangige Aufgabe; sie schließt auch die W. der zeitweilig nicht berufstätigen Frauen ein. Die W. konzentriert sich auf folgende Hauptrichtungen: a) allgemeine W. auf verschiedenen Ebenen zur Erweiterung und Vertiefung der theoretischen Kenntnisse und zur Vermittlung praktischer Erfahrungen; b) spezialisierte W. auf Fachgebieten zur Vermittlung der neuesten Erkenntnisse an Spezialisten; c) allgemeine W. für Leiter in den verschiedenen Ebenen und Fachrichtungen in Fragen der Planung, Organisation, Psychologie, Pädagogik usw.; d) die W. leitender Kader. Die Maßnahmen und Möglichkeiten der W. werden differenziert, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und eine hohe Effektivität zu sichern. Träger der W. sind u. a. Volkshochschulen, Betriebsund Dorfakademien, Fach- und Hochschulen, Parteien und Massenorganisationen, Technische Kabinette, die Neuerer- und Rationalisatorenbewegung, die Urania, die Kammer der Technik, wissenschaftliche Gesellschaften, Presse, Rundfunk und Fernsehen, Museen und Bibliotheken. Die durchgängige Fünf-Tage-Arbeitswoche vergrößert für alle Werktätigen die Möglichkeiten der W. Moralische und materielle Anreize bewirken, daß die W. ein immanenter Bestandteil des Lebens der Menschen der sozialistischen Gesellschaft wird.